LaVida: 25 Juli 2016,

KPU - was ist das eigentlich?


Das Schreckensgespenst „KPU“ ist mittlerweile in aller Munde und wird als Ursache für eine Vielzahl von Symptomen verantwortlich gemacht.

• Durchfall und/oder Kotwasser, gestörte Darmflora
• Hautprobleme (Sommerekzem, Mauke, Haut-Allergien)
• Lungenprobleme
• hohe Futtersensibilität
• Hufrehe
• Headshaking
• Gelenkbeschwerden
• Schreckhaftigkeit, Überreiztheit
• bakterielle und/oder virale Erkrankungen
• Equines Metabolisches Syndrom
• Equines Cushing Syndrom

Die Stoffwechselstörung Kryptopyrrolurie (KPU) oder Hämopryrrolaktamurie (HPU) wurde zunächst beim Menschen diagnostiziert. Im Wesentlichen besteht die Störung darin, das zu viel Vitamin B6 und Zink über den Urin ausgeschieden werden. Dadurch kommt es zu einem Mangel an Zink und den B-Vitamine. Zink z.B. ist für 300 enzymatische Reaktionen als Cofaktor essentiell. Das erklärt auch die vielfältigen Symptome.
Die Entgiftungsschwäche kann angeboren (ca. 10% der Bevölkerung) aber auch erworben sein ( z.B. HWS Trauma, Schwermetallbelastung)

Beim Pferd hingegen geht man von einem entgleisten Stoffwechsel aus. Die Schlüsselrolle spielt hierbei die Darmflora. Diese übernimmt viele wichtige Aufgaben. Sie produziert die wichtigen B- Vitamine und stellt auch das aktivierte B6 (Pyridoxal- 5- Phosphat) dem Stoffwechsel zur Verfügung.
Fehlt das P5P kann die Leber nicht mehr richtig arbeiten. Daher verwundert es nicht, das der Entgiftungsprozess nicht vollständig ablaufen kann. Der Körper nimmt dann Plan B und schleust die „Abfälle“ mit Hilfe von z.B. Zink nach draußen. So entstehen diverse Mikronährstoffmängel.

Eine Störung der Darmflora kann durch Medikamentengabe, Antibiotika, Wurmkuren aber auch durch Futter, die das Darmmilieu durcheinanderbringt verursacht werden. Dazu gehört vor allem die Fütterung von silierten Produkten wie Silage, Feuchtheu und Maissilage. Durch diese Futtermittel werden zu viele Milchsäurebakterien aufgenommen und der Darm angesäuert. Auch die Fütterung vieler Müslis hat sich als belastende für die Darmflora erwiesen.

In der Praxis fällt mir immer häufiger auf, das die meisten Pferde die davon betroffen sind an Magengeschwüren leiden oder gelitten haben, Das führt m.E. zu folgenden Denkansätzen. Durch die Gabe von Säureblockern wird der Darm in Mitleidenschaft gezogen. Deshalb ist es dringend angeraten während bzw. nach der Gabe von Säureblockern sich um den Darm zu kümmern. Außerdem sollte das Thema Stress eine wichtige Behandlungssäule in der Therapie einnehmen. Da sowohl Magengeschwüre als auch KPU größtenteils stressinduzierte Krankheiten sind.

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