LaVida: 2 März 2018,

Vorsicht Zickig


Der Frühling steht vor der Tür, die Tage werden länger, das Gras wächst und manche Stuten verwandeln sich wieder zu einem feuerspeienden Ungeheuer. Die meisten Stuten Besitzer wissen genau wovon ich hier schreibe und können ein Lied davon singen. Plötzlich ist die Stute wie ausgewechselt. Nervös, kitzelig und teilweise auch etwas „nymphomanisch“ veranlagt. Da können das Reiten und der Umgang mit den Prinzessinnen schnell zum Spießrutenlauf werden. Andere Damen wiederum werden extrem anhänglich und liebes bedürftig. All dies sind natürliche und auch sinnvolle Reaktionen auf die ablaufenden hormonellen Vorgänge im Pferdekörper während des Zyklus und sollten solange sie sich im normalen Rahmen bewegen auch akzeptiert werden.

Wie läuft der Zyklus eigentlich ab?

Der Rossezyklus der Stute wird hormonell gesteuert und lässt sich in zwei unterschiedliche Phasen einteilen: Die Zwischenrosse und die eigentliche Rosse. Im Durchschnitt dauert ein Zyklus 21 Tage. Die Dauer ist aber sehr variabel und kann eine Schwankungsbreite von 3-14 Tagen aufweisen. Bei Ponys ist der Zyklus etwa 2 Tage länger als bei großrahmigen Stuten. Die folgende Zwischenrosse dauert 14- 16 Tage. Während der Rosse reifen Follikel am Eierstock auf ca. 3- 5 cm Größe heran. 24-48 Stunden vor Ende der Rosse kommt es zum Eisprung. In der anschließenden Zwischenrosse geht aus der Follikelgrube ein Gelbkörper hervor, der das Hormon Progesteron synthetisiert und die Gebärmutter für die Aufnahme eines Embryos vorbereitet. Das erzeugte Progesteron versetzt die Stuten in Alarmbereitschaft um zum Beispiel andere Hengste vor einem erneuten Decken abzuhalten. Die Zickigkeit ist also einen guten Grund.

Neben der hormonellen Steuerung unterliegt der Zyklus auch weiteren Faktoren wie zum Beispiel der Tageslichtlänge, Eingliederung neuer Pferde, dem jeweiligen Gesundheitszustand, dem Alter und der Futterration. Eine Überfütterung führt unter anderem zu Progesteron-Einlagerungen im Fettgewebe und kann Stuten dauerhaft zu kleinen Monstern werden lassen, während bei unterernährten und stark trainierten Stuten die Rosse oft ausbleibt.
Es gibt Stuten, die das ganze Jahr über in die Rosse kommen, aber im Regelfall werden Stuten zwischen Ende Februar und September alle drei Wochen rossig. In den Wintermonaten machen sie eine Pause. Die Pause ist von der Natur eingerichtet, damit Fohlen im Regelfall nach elf Monaten Trächtigkeit pünktlich zur Weidesaison geboren kommen.

Mit dem einsetzten des Zyklus im Frühjahr zeigen einige Stuten auch Blähungen und Kolik Symptome, da das Bauchfell den Eierstock überzieht und es während der Follikel Reifung zu starken Spannungen des Bauchfelles und zu Gebärmutterkontraktionen kommen kann.

Wie kann ich meine Stute während dieser Zeit unterstützen?

Das Verhalten einer Stute wird von ihrem Fortpflanzungszyklus gesteuert. Besonders mit jungen Stuten sollte man viel Geduld haben.
Stuten reagieren während ihrer Rosse noch empfindlicher auf Konfrontationen, laute Stimmen und Abweichungen in ihrem Tagesablauf. Nehmen sie besonders in dieser Zeit Rücksicht auf dieses natürliche Verhalten.

Oft reagieren Stuten während dieser Zeit auch anders auf die Reithilfen. Die Schenkelhilfen können eine hormongeplagte Stute an einen aufspringenden Hengst erinnern. Je nach Rossezeitpunkt und individueller Sensibilität reagiert dabei jede Stute anders darauf. „Manche ziehen sich auf Schenkeldruck zusammen, quietschen und bocken, gehen nicht vorwärts, wiehern lautstark oder sind vermehrt nervös und unkonzentriert. Erwarten sie während dieser Zeit keine Spitzenleistung sondern finden sie raus, was und wieviel sie in dieser Zeit von ihrer Stute verlangen können.

Viele Stuten genießen es gerade in der kälteren Jahreszeit, wenn ihr Rücken warm gehalten wird.




kann ein gesundes Gleichgewicht zwischen den wichtigsten weiblichen Hormonen, Östrogen und Progesteron unterstützen.


können krampflösend wirken und unterstützen eine gesunde Muskelentspannung.


entspannt die Muskulatur und versorgt diese gleichzeitig mit ausreichend Energie.


kann ein gesundes Gleichgewicht zwischen den wichtigsten weiblichen Hormonen, Östrogen und Progesteron unterstützen.


kann krampflösend wirken


kann das innere Gleichgewicht stärken


kann krampflösend wirken

Bei Zyklusstörungen wie Dauerrosse, zu häufige Rosse oder nicht einsetzende Rosse muss eine gründliche Gynäkologische Untersuchung mittels Ultraschall und Hormonbestimmung im Blut der Stute erfolgen.

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