LaVida: 5 November 2018,
Herbst – Reinigungszeit für die Leber
Die Leber ist eines der wichtigsten Organe im Pferdekörper. Sie nimmt eine zentrale Rolle bei vielen Stoffwechselprozessen des Pferdes ein. Sie wiegt ca. 5 kg und hat ein enormes Aufgabengebiet:
• Sie produziert Galle für die Verarbeitung und Aufnahme von Fetten und fettlöslichen Vitaminen
• Sie ist zuständig für die Verstoffwechselung der Nahrung und für die Regulation des Blutzuckerspiegels/Speicherung von Glukose und Vitaminen
• Sie produziert das Protein Metallothionein
• Sie baut Eiweiße auf und ab
• Abbau und die Ausscheidung von Medikamenten und Giftstoffen
Gerade in letzter Zeit hat sie in ihrer Aufgabe als Entgiftungsorgan wieder jede Menge zu tun.
Die meisten Fliegensprays und Insektizide enthalten giftige Stoffe zum Beispiel Permethrin und DEET die von der Leber abgebaut werden müssen.
Weiter Stressfaktoren für die Leber sind Überversorgung mit Proteinen, Schimmelpilze, Impfungen, Entwurmungsmittel, Medikamente, NSAIDs sowie Schwermetalle. Auch produzieren Bienenstiche und Insektenstiche Giftstoffe, die die Leber dann filtern muss.
Leberschädigungen beim Pferd sind keine Seltenheit, sie werden aber oft erst spät oder nur durch Zufall bei Blutuntersuchungen festgestellt.
Die Leber ist ein regenerationsfähiges Organ und kann Leberschäden gut kompensieren.
Man geht davon aus, dass Symptome erst auftreten wenn bereits ca. 70-80% der Leberfunktion ausgefallen sind. Dementsprechend ernst sollte man veränderte Leberwerte nehmen, da man davon ausgehen kann das wenn auch nur geringe erhöhte Leberwerte auftreten, bereits große Teile der Leber in ihrer Funktion gestört sind.
Mögliche Frühmarker für Leberprobleme sind:
• Stichelhaare (außer bei alten Pferden)
• Hungerhaare - einzelne lange Haare im Deckhaar.
• Fellverfärbungen
• Mauke
• Nesselfieber
• Stoffwechselstreifen
• Angelaufene Beine
• Augenentzündungen
• unerklärlicher Gewichtsverlust
• Leistungsabfall
• Lethargie, häufiges Gähnen
• gestörte Verdauung
Diese Frühmarker werden häufig im Fellwechsel sichtbar da in dieser Zeit noch zusätzliche Belastungen (Wurmkur, Impfung, Futterumstellung) auftreten.
Um die Funktion und Regeneration einer belasteten oder beschädigten Leber zu fördern, hat sich die Gabe von Mariendistel bewährt. Arzneilich verwendet werden die getrockneten Früchte der Mariendistel.
Dieser Effekt entfaltet sich auf mehrfache Weise:
• Stabilisierung der Leberzellen: Silymarin verändert die äußere Hülle (Zellmembran) der Leberzellen und erschwert damit Schadstoffen ein Eindringen in das Zellinnere.
• Antioxidative Eigenschaften (Abfangen zellschädigender freier Radikale): Als zellschützendes Antioxidans reduziert Silymarin die Produktion von freien Radikalen und die Peroxidation von Lipiden (zellschädigender Abbau von Fetten), die häufig durch Medikamente verursacht werden.
• Stimulierung der Leber-Regeneration: Silymarin steigert die Proteinbildung und stimuliert auf diese Weise die Neubildung von Leberzellen. Gleichzeitig wird die Reparatur von beschädigtem Lebergewebe gefördert.
• Entzündungshemmung: Silymarin hat auch eine entzündungshemmende Komponente, die eine zusätzliche Leberschädigung durch Entzündungsfaktoren verhindert.
Die Mariendistelsamen eignen sich auch gut zur vorbeugenden Unterstützung der Leber Insbesondere bei mangelhafter Futterqualität, Futterumstellung und im Fellwechsel können die natürlichen Wirkstoffe aus der Mariendistel die Leber stärken. Eine Kur mit Mariendistel kann helfen, die negativen Auswirkungen der Toxine abzumildern und das Pferd so vor möglichen Leberschädigungen zu schützen.
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