LaVida: 20 November 2018,
Sand im Pferdedarm
Da dieses Jahr das Wetter so lange schön ist, sind viele Pferde noch auf der Koppel.
Allerdings sind viele Koppeln schon abgefressen und die Pferde nehmen durch das kurze Gras viel Sand und Erde zu sich. Dadurch sammeln sich Sand und Erde am Boden des Dickdarms und im Blinddarm an und beeinträchtigen die Darmbewegung. Der Sand reibt zudem wie Schmirgelpapier auf der Darmschleimhaut wodurch der Darm einen Teil seiner Fähigkeit Wasser und Nährstoffe aufzunehmen verlieren kann. Wird die Schleimhaut längere Zeit gereizt, kann eine Darmentzündung entstehen. Durchfall und / oder Kotwasser sind die Folge und oft auch die ersten Symptome.
Auch können Erde und Sand über einen längeren Zeitraum aufgenommen Darmsteine bilden, die zu einer Darmverschlingung beitragen können.
Zu viel Sand im Darm ist von außen nicht erkennbar. Deshalb sollte ab und zu mit Hilfe des Sandtest überprüft werden, ob das Pferd zu viel Sand oder Erde gefressen hat. Hierzu gibt man einen frischen Pferdeapfel (am besten aus der Mitte entnehmen) in ein Glas mit Wasser und rührt langsam um. Dann wartet man bis sich dieser vollständig aufgelöst hat. Da Sand schwerer ist, als der Rest des Pferdeapfels setzt sich dieser am Boden ab. Wenn sich mehr als ein Esslöffel Sand auf dem Boden des Glases befindet ist dies ein Zeichen, dass sich bereits sehr viel Sand im Darm abgesetzt hat.
Die Fütterung von größeren Mengen Heu und eine begleitende Flohsamen – oder Flohsamenkur kann dabei helfen den Darm zu reinigen.
Flohsamen enthalten in ihren Schalen Schleimstoffe, die durch Wasseraufnahme zu einer starken Quellung führen. Die schleimige Substanz bindet Sand und Dreck und erleichtert den Transport nach außen. Zudem bildet sich ein schützender Film an den Darmwänden. Ebenso überzieht die gelartige Masse die Magenschleimhaut des Pferdes mit einem zarten Film und schütz diese vor der Magensäure, das kann sich lindernd auf Magengeschwüre auswirken.
Die Schleimstoffe regen die Verdauung an und bieten darmfreundlichen Bakterien wertvolle Nährstoffe.
Während der Flohsamenkur muss ein permanenter Zugang zu frischen Wasser gewährleistet sein. Es sollten auch die Pferdeäpfel kontrolliert werden. Bekommt das Pferd Durchfall muss die Dosis gesenkt werden. Sind die Pferdeäpfel zu trocken, sollten die Flohsamen mit mehr Flüssigkeit zubereitet werden. Da die Schleimstoffe die Aufnahmen andere Stoffe behindern, sollten Medikamente und Mineralfutter mit einem zeitlichen Versatz gefüttert werden.
Ganze Flohsamen sind nicht geeignet für leichtfuttrige und stoffwechselkranken Pferden. Hier sollte auf die weniger energiereichen Flohsamenschalen ausgewichen werden.
Flohsamen (ca. 50 Gramm) und Flohsamenschalen (ca. 25 Gramm) mit mindestens einem Liter Wasser für 30 Minuten quellen lassen und unter zum Beispiel etwas eingeweichte Heucobs unterheben.
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