LaVida: 1 März 2017,
Frühling ist Fohlenzeit

Bald ist es wieder soweit und die ersten Fohlen werden geboren. Doch bis es soweit ist leisten die Stuten Schwerstarbeit.
Die Trächtigkeit auch Gravidität genannt dauert zwischen 322 und 387 Tagen. Stuten die bereits früh im Jahr aufgenommen haben, sind in der Regel einige Tage länger tragend. Die Aufnahme der Stute ist schon die erste Hürde, die genommen werden muss.
Bereits hier sollte man darauf achten, dass sich die Stute in einem guten Futterzustand befindet. Zu üppige oder zu dünne Stuten zeigen oft Zyklusstörungen. Das Zu oder Abnehmen sollte allerdings bereits lange vor der Decksaison in Angriff genommen werden.
Bereits in diesem Stadium ist auf eine ausreichende Zufuhr von Spurenelementen (vor allem Zink, Kupfer, Selen und Mangan) zu achten.
Optimal erweise hat die Stute zum Jahreswechsel bereits einen guten Futterzustand erreicht, dann kann damit begonnen werden die Eierstöcke durch erhöhte Energiezufuhr ( 120% des Bedarf ) zu stimulieren. Eine darüber hinausgehende Energiezufuhr erhöht das Risiko von einer Zwillingsträchtigkeit. Die Zufütterung von Vitamin A bzw. dessen Vorstufe Beta Carotin erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Trächtigkeit.
Ist die Stute erfolgreich gedeckt worden beginnt eine Phase von circa 30 Tagen in die ca. 95% der Resorptionen fallen. In dieser Phase ist der Embryo noch nicht mit der Gebärmutter verbunden. Hier ist es wichtig, darauf zu achten, dass keine Unterversorgung aber auch keine Überversorgung oder plötzliche Futterumstellungen wie z.B. Anweiden vorgenommen werden. Auf einwandfreies Raufutter sollte penibel geachtete werden.
Hat die Stute die 30 Tage gut überstanden ist erstmal durchatmen angesagt. Optimal erweise verbringt die Stute die meiste Zeit auf der Koppel Die Weidehaltung auf nicht zu eiweißreichen Weiden reicht im Regelfall für den geringen zusätzlichen Energiebedarf in den ersten Monaten vollkommen aus, da das Fohlen in den ersten 7 Monaten sehr langsam wächst. Es empfiehlt sich die Mineralstoffversorgung durch Zufütterung eines entsprechenden Zusatzfutters zu ergänzen.
Ab dem 8. Trächtigkeitsmonat wird es aus fütterungstechnischer Sicht wieder interessantïŠ.
Parallel zum rapiden embryonalen Wachstum in der Hochträchtigkeit legt die Stute auch vermehrt Reserven für die bevorstehende Laktation an. Die tägliche Versorgung mit Energie, Eiweiß, Mineralstoffen und Vitaminen muss deshalb in den letzten Trächtigkeitsmonaten kräftig angehoben werden.
Der Energiebedarf der Stute steigt auf das 1,25 bis 1,4 fache des Erhaltungsbedarfs.
Am Ende der Trächtigkeit liegt ihr Energiebedarf bei ca. 95 MJ am Tag, das sind ca.22.600 kcal und entspricht in etwa dem Energiebedarf zehn junger Frauen.
Der Bedarf an Eiweiß, Calcium und Phosphor ist sogar noch mehr gesteigert. Der enorme Energiebedarf steigt während der Laktation noch weiter an.
Vorzugsweise wählt man ein Futter, was bereits in der Hochträchtigkeit als auch nach dem Abfohlen zur Unterstützung der Milchleistung weiter gefüttert werden kann. Das vermeidet eine Futterumstellung.
Den höheren Eiweißbedarf deckt man zu Beispiel mit Extrationsschrote, Bierhefe, Leinsamen und Ergänzungsmittel mit hohem Lysin und Methionin Gehalt so kann der Stoffwechsel der Stute etwas entlastet werden.
Nimmt das Fohlen zunehmend Platz im Bauchraum in Anspruch ist es sinnvoll die Futtermenge auf mehrere kleine Portionen aufzuteilen.
Kurze Zeit vor der Geburt kann es sinnvoll sein, das Raufutter zu reduzieren, um eine Entlastung des Bauchraums zu schaffen. Heumengen von 0,5-0,6 kg pro 100 kg Körpergewicht werden empfohlen.
Die Gabe von Magnesium kann frühzeitigen Wehen vorbeugen.
Auch können anstrengende Geburten den Magnesiumbedarf erhöhen. Aus diesen Gründen macht eine zusätzliche Gabe von hochverfügbaren Magnesiumverbindung (Citrat oder Fumarat) in den letzten Wochen der Trächtigkeit Sinn.
In den letzten Wochen der Trächtigkeit sollte man das Euter regelmäßig kontrollieren und die Stute an Berührungen des Euters zu gewöhnen, da sie dann das Fohlen problemloser trinken lassen. Aber auf keinen Fall anmelken, da dann die wichtige Biestmilch verloren geht.
Oft verlieren Stuten so ein bis zwei Wochen vor der Geburt leicht an Appetit. Hier empfiehlt sich die Mash Fütterung um den Magen- Darm Trakt zu entlasten. Ist das Fohlen geboren, sollte die ersten Tage noch Mash gefüttert werden um einer Darmträgheit der Stute entgegen zu wirken.
Ist der spannende Tag vorbei und das Fohlen da, muss die Stute genügend Nährstoffe haben um Milch für ihr Kleines produzieren zu können. Und davon nicht wenig: eine Stute bildet bis 20 Liter Milch pro Tag! Die Leistung der Stute ist mit einem Hochleistungspferd vergleichbar. Die großen Hauptbestandteile der Milch sind Milchzucker, Milcheiweiß, Milchfett und Calcium. Die Stute braucht jetzt also noch mehr Energie, mehr Eiweiß und mehr Mineralstoffe im Futter. Die Milchproduktion der Stute setzt nicht sofort in voller Höhe ein, sondern nimmt allmählich zu. Ungefähr ab dem vierten Lebensmonat des Fohlens gibt die Stute allmählich immer weniger Milch. Das Fohlen nimmt dann zunehmend Nährstoffe aus anderen Quellen auf. Wenn die Fohlen 6 Monate alt sind, werden sie normalerweise von der Stute abgesetzt.
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