Mangan (Abkürzung Mn) ist ein essentielles Spurenelement (kann vom Pferd nicht selbst hergestellt werden) und für die Funktion verschiedener Eiweiße und damit für das Pferd unverzichtbar, denn ohne Eiweiß ist auf der Welt kein Leben möglich.
Mangan ist zudem ein zentrales Spurenelement bei dem Abbau von Stress sowie für die Verwertung von Calcium und Phosphor.
-) wichtig für den Aufbau der Bindegewebe
-) ist an der Synthese von Chondroitinsulfat im Knorpel und Knochen beteiligt
-) zusammen mit Zink und Vitamin B12 wichtig für die Schleimhäute
-) beteiligt am Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel
-) ist an der Herstellung von Melanin und Dopamin beteiligt
-) verbessert die Verwertung von Vitamin B1
-) wichtig für die Funktion der Eierstöcke
-) wichtig für den Muskelstoffwechsel (Abbau von Milchsäure ist manganabhängig)
-) Schutz vor Zellschädigung (wirkt als Antioxidans)
-) hilft beim Stressabbau
-) wird bei der Herstellung von Insulin benötig
-) steuert die Mitochondrien (kleine Brennkammern im Körper, in denen die Zellenergie verwaltet wird)
Da es sich um ein essentielles Spurenelement handelt, muss es täglich mit der Nahrung aufgenommen werden.
Der Bedarf an Mangan ist aber noch nicht ausreichend untersucht worden. Er wird bislang aus der Beobachtung von anderen Tieren abgeleitet und wird in der Literatur zwischen 48 bis 100 mg pro 100 kg Lebendgewicht angegeben.
Bei folgenden Situationen wird ein erhöhter Bedarf angenommen:
-) Stress
-) Cushing
-) PSSM, RER
-) EMS
-) KPU
-) Magengeschwüre
-) chronische Huster
-) Ekzemer
-) Sarkoide
-) heranwachsende Pferde
-) Trächtige Stuten
Die Gehalte von Mangan im Heu schwanken sehr stark so dass eine bedarfsgerechte Versorgung über das Grundfutter nicht immer gewährleistet ist.
Mit diesem Heu nimmt ein Pferd bei täglicher Heuaufnahme von 10kg gerade mal 139,3 mg auf.
Mit diesem Heu nimmt ein Pferd bei täglicher Heuaufnahme von 10kg schon 745 mg auf.
Der Bedarf liegt bei einem 500 kg Pferd bei leichter Arbeit bei ca. 476 mg.
(Quelle Meyer / Coenen).
Wie man an den Heu Beispiel sieht, kommt es stark darauf an, was im Boden bzw. im Heu enthalten ist.
Auf kalkhaltigen Böden mit hohem pH-Wert sowie auf Sandböden, können niedrige Mangangehalte vorkommen. Grundsätzlich ist Luzerne Heu manganärmer.
Je nach Mangan- Gehalt im Heu ergibt sich ein leichter Mangan Überschuss oder die Ration muss mit Mangan bzw. einem passenden Mineralfutter welches Mangan erhält ergänzt werden.
Zwar sind Mangelerscheinungen kaum bekannt, das bedeutet aber nicht, dass es diese nicht gibt. Viele festgestellte Mangelerscheinungen sind möglicherweise auf einen Manganmangel zurückzuführen sind, allein der medizinische Befund liegt nicht eindeutig vor.
-) Wachstumsstörung
-) Ataxie
-) Verspannte Muskulatur
-) Kreuzverschlag
-) Leberprobleme
-) Kotwasser
-) Neigung zu Hauterkrankungen und Allergien
-) Rosseprobleme
-) Immunschwäche
-) Fühligkeit der Lederhaut
-) Cellulite artige Veränderungen des Bindegewebes an Hals, Schulter und Kruppe
Über das Futter zugeführtes Mangan gelangt in den Dünndarm zur Resorption. Über den Mechanismus gibt es bislang nur wenige Erkenntnisse. Einige Autoren konnten nachweisen, dass sich Mangan mit dem Spurenelement Eisen den gleichen Absorptionsweg teilt.
Eine Überversorgung mit Calcium (ist sehr häufig der Fall) kann ebenfalls die Absorption von Mangan verringern.
Bei Pferde sind keine Berichte zu einer Vergiftung durch Manganaufnahme bekannt.
Stark überhöhte Mangangehalte im Grünfutter können durch die Beeinflussung von Eisen, Anämien begünstigen.